Der Gardasee gehört "uns..."!

Zusammen mit meiner Wanderfreundin umwanderte ich/wir den Lago di Garda. In gut 5 Tagen. Sicher, die Wege unterscheiden sich im Vergleich zu den Almenwanderungen ganz gewaltig. An den Hauptstraßen entlang, ...und auf der Westseite die unzähligen, ganz finsteren (nachtschwarzen) Tunnels, ...und eigentlich (fast) gar keine wirklichen "Gehwege"! Man muß sich halt per Taschenlampe gegen die von hinten anrollenden Fahrzeuge "sichern"! Aber das Gefühl zu haben, den GANZEN Lago umwandert zu haben, macht einen doch SEHR erhaben.

Etwas einen (guten) halben Tag lang sind wir jeweils "gewalkt", ...abends labten wir uns in den "vor Ort" ausgewählten Hotels! Wir massierten (= streichelten) uns gegenseitig, insbesonders die lädierten Füße, machten ein kleines Nickerchen ...um am Abend ein gutes Restaurant aufzusuchen. Hotels/Pensionen und Restaurant waren "allesamt" GANZ ausgezeichnet!

Schritt für Schritt scannten wir mit unseren Augen die GANZE Landschaft ein, mit ALLEN Düften, mit ALLEN Eindrücken, ...an sich mit ALLEM, das einem, der "fahrend" unterwegs ist - alles entgeht! Es war eigentlich auch ein SEHR meditativer Gang! Fauna, Flora, die Luft, die Sonne, der Lago, alle Empfindungen konnten soooo lange, wie wir nur wollten ...richtig "ausgekostet" werden!

Wir sind darüber SEHR glücklich! Deshalb sagen wir auch immer wieder, "...der Lago di Garda GEHÖRT UNS"! Denn alle Reisenden, die vom Gardasee berichten, berichten immer nur von "Bruchstücken", von Teilen, die aus einem Gesamtzusammenhang gerissen sind! Sie berichten von Orten und Städten, vom Essen & Trinken, von einer Stadt ...und was sie so stückweise per Fahrrad, zu Fuß oder per Auto "erlebt" haben.

Wenn man den Gardasee zu Fuß, Schritt für Schritt, umwandert ...kann nicht nur sekundenlang oder minutenlang ...sondern STUNDENLANG den See mit all seinen "Botschaften" auf sich einwirken lassen! Sooo lange, wie man nur will!

Meine Wanderfreundin ist zwar ein SEHR "verkopfter" Typus Mensch,...nicht einmal "sie" konnte sich den empfindungen wirklich entziehen! "Beschreiben", wirklich "beschreiben" kann man das NICHT, denn es wäre nur "bruchstückhaft" ...und das wäre viel zu schade!

Wir wünschen den Gardasee-Freunden, daß sie diese Erfahrung einmal "selbst" machen dürfen, daß sie es sich "gönnen" sollten! "Angsthasen" sollten es allerdings NICHT sein, denn manchmal bleibt halt nur ein kleiner, schmaler Streifen zwischen Felswand und den vorbeibrausenden Autos auf den schmalen, idyllischen Straßen.

Das "Gefühl" am Ziel, den Lago "umwandert" zu haben ...ist unbeschreiblich!