Isola del Garda - Eine Perle im Gardasee

Die am westlichen Ufer des Gardasees vor der Bucht von Salò gelegene Isola del Garda war bereits bei den alten Römern ein beliebter Ort des Vergnügens (locus delicarium). Später diente die Insel bedeutenden geistlichen Persönlichkeiten, wie dem Heiligen Antonius von Padua oder dem Heiligen Franziskus von Assisi, der hier 1220 eine erste kleine Gemeinde gründete, als Ort der Stille und inneren Einkehr. Mit der Ankunft des Heiligen Bernhardins von Siena im Jahre 1429 wurde die alte franziskanische Einsiedelei grundrenoviert und erweitert. Die Insel wurde nun zu einem wichtigen geistlichen Meditationszentrum.

Im Jahre 1778 wurde das Kloster von Napoleon endgültig geschlossen. Seitdem hat die Isola del Garda viele Eigentümer kommen und gehen sehen. Meist waren es Adelsfamilien, welche die Gebäude der Insel weiter ausbauten. 1860 kam das Eiland in Besitz des Heeres und man stellte Überlegungen über den Bau einer militärischen Festung im Gardasee an, die jedoch später wieder verworfen wurden. Als die Insel 1870 in Besitz des Herzogs Gaetano de Ferrari gelangte, lies dieser mit seiner Frau, der russischen Erzherzogin Maria Annenkoff, die ersten Parkanlagen anlegen und beauftragte den genueser Architekten Luigi Rovelli mit dem Bau einer herrschaftlichen Villa.

Heute befindet sich die Gardaseeinsel im Privatbesitz der Familie Borghese-Cavazza, die dort auch ihren Wohnsitz hat. Vor einigen Jahren hat sie das Areal für die Öffentlichkeit zugänglich gemacht. So kann man nach vorheriger Anmeldung während einer etwa zweistündigen Führung sich nicht nur an der enormen Pflanzenpracht der wunderschön angelegten Gärten erfreuen, sondern auch Einblick in die Gemächer der zwischen 1890 und 1903 errichteten Villa gewinnen, die in ihrem venezianisch neogotischen Stil an den Dogenpalast in Venedig erinnert. Dies alles gepaart mit der zuvorkommenden Gastfreundschaft der Familie Borghese-Cavazza macht die Isola del Garda für den Besucher zu einer wahren Perle im Gardasee.