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Im Land wo die Zitronen blühen

Von Stefano & Co

Die Zitruspflanze (citrus) stammt ursprünglich aus China und Indien. Wieder einmal waren es die Römer, die den gelb leuchtenden und angenehm duftenden medischen Apfel zur Verzierung ihrer Prachtgärten an den Gardasee gebracht hatten. Den ersten größeren Anbau wagten im 13. Jahrhundert die Franziskanermönche des Klosters San Francesco in Gargnano. Doch reichte das Klima nicht aus, um die empfindlichen Gewächse sicher durch die kalten Winternächte zu bringen. Erst Ende des 18. Jahrhunderts, als Graf Bettoni-Cazzago in Bogliaco ein im Winter verschließbares Zitronengewächshaus entwarf, konnte ein komerziell erfolgreicher Anbau beginnen.

Innerhalb kürzester Zeit entstanden Tausende bis zu 10 Meter in die Höhe ragegende Limonaie und die Region wurde das nördlichste Zitronenanbaugebiet der Welt. In den besten Zeiten wurden jährlich rund 6 Millionen Früchte geerntet, die bis nach Russland exportiert wurden und der Bevölkerung einen enormen Gewinn eintrugen. Aber schon mit der Einigung Italiens im Jahre 1861 und dem damit verbundenen Fall der Grenzen und Zölle konnte sich die Gardaseezitrone nicht mehr gegen ihre preiswertere Konkurrentin aus Sizilien behaupten. Das endgültige Aus brachte der "schwarze Winter" 1928/29, in dem fast alle Pflanzen dem Frost zum Opfer fielen.

Nicht viele Limonaie sind bis heute erhalten geblieben; und auch die wenigen dienen in der Regel nicht mehr dem Anbau von Zitrusfrüchten. Einige Überreste wurden, wie zum Beispiel in Gargnano, unter Denkmalschutz gestellt. Unweit des Porto di Tignale, des Hafens von Tignale hat man bereits im Jahre 1985 die drei Terrassen des Gewächshauses Pra de la Fam restauriert. Mittlerweile beherbergen sie um die 100 Zitruspflanzen (Zitronen, Mandarinen und Bergamotten). Für die Öffentlichkeit zugängliche Limonaie findet man im Zentrum von Limone und in der Scaligerburg von Torri del Benaco.

Geschrieben 27.12.2011, Geändert 28.12.2011, 2239 x gelesen.

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