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Das Riva des Südens: Salò

Von Gast

Noch heute streitet man darüber, woher der Name Salò kommt: weist er auf die Salzsiederei hin, die hier einst betrieben wurde, oder stimmt die Legende, eine Königin namens Salonia oder ein etruskischer Magistrat namens Saloo habe die Stadt gegründet?

Im Südwesten des Gardasees, dort, wo die Alpenausläufer schon etwas zurückgedrängt sind, schmiegt sich das Städtchen Salò in die große ovale Bucht am Fuße des Monte San Bartolomeo. Unter allen Wohnorten am Gardasee hat Salò die längste und vielleicht beeindruckendste Geschichte. Dieses Gebiet war schon in römischer Zeit bevölkert, der alte Stadtkern reicht ins Mittelalter. Die Stadtmauer, mit der Porta della Fossa und der Porta del Carmine datiert aus dem 11. Jahrhundert. Im 14 Jahrhundert hatte sich die Magnifica Patria oder Gardameergemeinschaft geformt. Ganze Jahrhunderte hindurch war das Magnifike Vaterland wie ein selbstverwaltender Kleinstaat, und trotz der Herrschaft der Visconti (der Mailänder) und der Venezianischen Republik gelang es ihm, eine gewisse Autonomie zu bewahren.

Der Palazzo della Magnifica Patria, 1524 an der Uferstrasse erbaut, ist das bedeutendste Denkmal aus jener Zeit. Heute beherbergt er das Archäologische Museum. Im Palast Fanti mit seiner Fassade aus dem 15. Jahrhundert ist das Athenäum von Salò. Seine Bibliothek enthält 30.000 Bücher, darunter einige Handschriften aus dem 13. Jahrhundert. Ein wichtiges Denkmal der Stadt ist der Palazzo del Podestà und ein weiteres der im spätgotischen Stil erbaute dreischiffige Dom Santa Maria Annunzia. Beeindruckende, reichverzierte Innenräume überraschenden den Besucher des Gotteshauses. Der Baubeginn lag in 1453, fünfzig Jahre Bauzeit ließen sowohl spätgotische wie auch Elemente der Renaissance einfließen. Es gibt am See wohl kaum eine Kirche, die so reich ist an schönen Gemälden.

Die Gardasana Occidentale, jene beliebte Fahrstrasse am Westufer des Sees, hat in Salò ihren Anfang. Zahlreiche in grünen Gärten versteckte Villen schmücken die Stadt, die auf Casparo da Salo (1540-1609) dem Erfinder der Violine, besonders stolz ist.

Das Gardaseegebiet liegt auf einem sehr unruhigen Teil der Erdkruste und so wurde Salò zu Beginn des 20 Jahrhunderts durch ein heftiges Erdbeben stark erschüttert. Viele zerstörte Häuser am Seeufer wurden mit schmuckvollen Fassaden wieder neu errichtet. Die Trümmer dienten als Untergrund für die prächtige Uferpromenade, um die Salò von vielen Orten beneidet wird.

Von 1943 bis 1945 war Salò der unrühmliche Regierungssitz der sogenannten Sozialrepublik, die letzte Form der Mussolinieschen Macht.

Heute zeigt sich die Stadt mit ihren kleinen, hübschen Geschäften und restaurierten Häusern als eine für den See typische italienische Kleinstadt (etwa 10.000 Einwohner), in der die leichte Lässigkeit und italienische Lebensfreude deutlich spürbar sind. Am Wochenende, insbesondere außerhalb der Hochsaison, ist Salò die Stadt der Brescianer. Sie flanieren gerne am Lungo-Lago, zeigen sich dabei in der neuesten Mode und besetzen die zahlreichen Cafés an der Promenade.

Auskunft

Azienda di Promozione Turistica
Lungolargo Zanardelli 39
25087 Salò
Tel. 0365/21423

1. Juni bis etwa Mitte September:
täglich 9-12.30 und 16-19 Uhr

übrige Zeit:
Mo-Sa 8.30-12.30 und 15-18 Uhr

Geschrieben 11.03.2002, Geändert 11.03.2002, 2539 x gelesen.

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